Auf den Spuren alter Holzbuchstaben

Vor einigen Jahren habe ich ein paar alte Holzbuchstaben gekauft, deren Formen mich sofort fasziniert haben. Tauchen wir in ihre Geschichte ein.

Der Entwerfer

Der Schöpfer dieser rundgotischen Schrift war Rudolf Koch (1876 – 1934). Als Inspirationsquelle diente ihm ein Schriftblatt eines italienischen Messbuches aus dem 14. Jahrhundert. Benannt ist die Schrift nach dem Mainzer Drucker Heinrich Wallau (1852 – 1925).

Die Schriftgießerei

1930 erschien die Schrift erstmals bei den Gebr. Klingspor und wurde bis 1935 auf vier Schnitte ausgebaut. Die Holzlettern, welche in meiner Lade schlummern, gehören zur Schmalen Wallau mit deutschen Großbuchstaben und wurden ab 1934 produziert. In einer Publikation aus dem selben Jahr finden sich schöne Probedrucke in verschiedenen Schriftgrößen.

Gedanken / Details

Das Ziel von Koch, den Formgedanken der Rundgotischen (Rotunda) zeitgemäß zu beleben, finde ich überaus gelungen. Schaut man genau hin, erkennt man gut die dynamischen Striche und Rundungen. Die Schrift wirkt nicht starr, ganz im Gegenteil, sie hat – wie bei Koch oftmals üblich – einen handgezeichneten Charakter.

Ich freue mich schon sehr auf das erste Projekt, wo die Schmale Wallau Anwendung findet.